Bürgerinitiative gegen die Dritte Startbahn am Münchner Verkehrsflughafen
Presseartikel 2010
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Buch. Auf Einladung der Freien Wähler Landshut spricht MdL Manfred Pointner heute über den Flughafen München zum Thema "Die Dritte Startbahn zwischen Wirtschaftskraft und Lebensqualität". Als ehemaliger Freisinger Landrat von Freising beschäftigt er sich bereits seit Jahren mit dem Flughafenausbau. Die Veranstaltung findet im Gasthaus Zollhaus in Landshut, Äußere Münchner Straße 83 statt und beginnt um 18.00 Uhr. Die Bürgerinitiative Buch am Erlbach nimmt ebenfalls an der Veranstaltung teil. Treffpunkt zur Bildung von Fahrgemeinschaften ist um 17.30 Uhr an der Raiffeisenbank. (Verf.: G. Raschel)
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Buch. Zu einer Diskussionsrunde mit dem Thema "Christen und die 3. Startbahn" lädt die Bürgerintiative "Christen für die Bewahrung der Schöpfung im Erdinger Land" am Dienstag, 26. Januar, um 19.30 Uhr im Pfarrheim Maria Thalheim (gegenüber der Wallfahrtskirche) ein. Zu Gast sind Dekan Michael Schlosser aus Freising, der evangelische Pfarrer Wolfgang Deutsch aus Freising, Elisabeth Dittrich (Vorsitzende des Kreiskatholikenrats Freising) und Martin Bauer (St. Lantpert, Freising). Erzbischof Dr. Reinhard Marx sprach sich vor kurzem dafür aus, die im Besitz der Katholischen Kirchenstiftungen befindlichen Grundstücke nicht für den Bau einer dritten Startbahn zu verkaufen. Was ist dran an dieser Ankündigung, darf sich die Kirche so einmischen? In der Veranstaltung wird über Hintergründe, Entwicklungen und die Aktivitäten von kirchlicher Seite berichtet und diskutiert. Die Bürgerinitiative Buch am Erlbach beteiligt sich an der Diskussionsveranstaltung. Treffpunkt zur Bildung von Fahrgemeinschaften ist um 19.00 Uhr an der Raiffeisenbank. (Verf.: G. Raschel)
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Buch/Freising. Am Sonntag nimmt die Bürgerinitiative Buch am Erlbach wieder am Innenstadttermin des Schweigemarschs "Lichterzeichen – Zwei Startbahnen reichen" teil. Der Schweigemarsch beginnt um 18.00 Uhr in der Evangelischen Christi-Himmelfahrtskirche in der Fabrikstraße. Der Weg führt zum Freisinger Domberg. Die Besinnung auf dem Domberg gestalten Pfarrer Hans-Christian Neiber und Dekan Jochen Hauer. Der Schweigemarsch endet gegen 19.00 Uhr. Die Veranstalter sind die "Christen zur Erhaltung der Schöpfung" der Pfarrei St. Lantpert in Freising und die Evangelisch-Lutherische Kirchengemeinde Freising. Treffpunkt zur Bildung von Fahrgemeinschaften ist um 17.15 Uhr an der Raiffeisenbank in Buch. In Freising wird der S-Bahnparkplatz angesteuert. (Verf.: G. Raschel)
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Buch. Zu einem Schweigemarsch "Lichterzeichen – 2 Bahnen reichen" laden die Bürgerinitiativen gegen die Dritte Startbahn am Sonntag, 2. Mai nach Freising ein. Eine Informationsveranstaltung zu den derzeit in den betroffenen Kommunen ausliegenden überarbeiteten Unterlagen für die Dritte Startbahn findet am 11. Mai im Gasthaus Kuttenlochner statt. Die Bürger haben wieder die Möglichkeit zu den Unterlagen eigene Stellungnahmen zu formulieren. Sachkundiger Widerstand lohnt sich. Zu dem Schluss kamen die Teilnehmer beim Vorbereitungstreffen der Bürgerinitiative Buch am Erlbach. Wurden im Herbst 2007 zu Beginn des Planfeststellungsverfahrens für die Dritte Startbahn am Münchener Verkehrsflughafen 47 Ordnern der Öffentlichkeit vorgestellt, so werden derzeit bis zum 11. Mai aufgrund der zahlreichen Einwendungen und Wortmeldungen beim Erörterungsverfahren weitere 16 Ordner mit überarbeiteten oder neuen Inhalten öffentlich ausgelegt. Beispielsweise mussten die Fluglärmberechnungen neu durchgeführt werden. Neue oder geänderte naturschutzrechtliche Untersuchungen sind ebenso Bestandteil der ergänzenden Unterlagen wie eine neu hinzugekommene Prognose zu den finanziellen Verlusten der Grundstücke im Flughafenumland und eine Untersuchung zum Risiko von Flugzeugabstürzen in den Anliegergemeinden. Dennoch bleiben nach wie vor viele Fragen offen. Warum beispielsweise kommt Düsseldorf oder die wirtschaftsstarke Region Stuttgart, beide mit wesentlich mehr Einwohnern im Umland als München, mit zwei oder gar einer Startbahn aus? Wird der prognostizierte Zuwachs durch noch mehr Passagiere auf den vorhandenen Fluglinien verursacht oder weil durch die expansive Geschäftspolitik immer neue Flugverbindungen angelockt werden? Wie wirkt sich die im Gutachten empfohlene Zunahme von Billigfluglinien aus, wenn bereits jetzt im großen Stil die Bodenverkehrsdienste auf Low-Cost-Unternehmen verlagert werden? Wie werden die Startbahn und die zusätzlichen Abfertigungsgebäude finanziert, wenn der Flughafen München GmbH bereits jetzt laut Geschäftsbericht 2008 Verbindlichkeiten von 2,3 Milliarden Euro hat? Geht die Anzahl der Passagiere und Flugbewegungen immer nur nach oben und was passiert, wenn die Startbahn nicht ausgelastet werden kann? Um die öffentliche Wahrnehmung darauf zu lenken, dass die Entscheidung für die Dritte Startbahn vor allem eine politische Entscheidung sein wird, werden derzeit mehrere Veranstaltungen vorbereitet. Am Sonntag, 2. Mai laden die Bürgerinitiativen im Flughafenumland gegen die Dritte Startbahn zur Teilnahme am Schweigemarsch "Lichterzeichen – 2 Bahnen reichen" ein. Abfahrt in Buch am Erlbach ist um 17.15 Uhr an der Raiffeisenbank. Der Schweigemarsch beginnt um 18.00 Uhr in Freising an der Christi-Himmelfahrtskirche. Die Andacht gestalten Domrektor Guido Anneser und die Regionalbischöfin Susanne Breit-Keßler. Eine Informationsveranstaltung zu den möglichen Bürgereinwendungen findet am Dienstag, 11. Mai um 19.30 Uhr im Gasthaus Kuttenlochner statt. (Verf.: G. Raschel) |
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Buch/Freising. Am kommenden Sonntag, 2. Mai 2010 nimmt die Bürgerinitiative Buch am Erlbach wieder am Innenstadttermin des Schweigemarschs "Lichterzeichen – Zwei Bahnen reichen" teil. Der Schweigemarsch beginnt um 18.00 Uhr in der Evangelischen Christi-Himmelfahrtskirche in der Fabrikstraße. Der Weg führt zum Freisinger Marienplatz. Die Besinnung gestalten Domrektor Guido Anneser und Regionalbischöfin Susanne Breit-Keßler. Der Schweigemarsch endet gegen 19.00 Uhr. Die Veranstalter sind die "Christen zur Erhaltung der Schöpfung" der Pfarrei St. Lantpert in Freising und die Evangelisch-Lutherische Kirchengemeinde Freising. Treffpunkt zur Bildung von Fahrgemeinschaften ist um 17.15 Uhr an der Raiffeisenbank in Buch. In Freising wird der S-Bahnparkplatz angesteuert. (Verf.: G. Raschel)
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Buch. Die Anfang April veröffentlichten Ergänzenden Unterlagen zu den Planungen einer Dritten Startbahn am Münchner Verkehrsflughafen waren der Schwerpunkt bei dem Treffen der Bürgerinitiative im Gasthaus Kuttenlochner. Noch bis zum 26. Mai 2010 ist es Bürgern, Kommunen und Interessenverbänden möglich, zu den Inhalten Stellung zu nehmen. Dazu finden an den letzten beiden Samstagen im Mai Infostände vor den Lebensmittelgeschäften statt. Wichtig ist es, erneut ein politisches Signal zu setzen. Einen kurzen Überblick über einige der Inhalte gab Günther Raschel. Rund fünf Jahre verzögert sich die Entwicklung, dann erst entsprechen die Passagierzahlen und die Anzahl der Flugbewegungen wieder der Prognose 2007, so jedenfalls lautet die Kernaussage der überarbeiteten Luftverkehrsplanung zur Dritten Startbahn. Grundlage dafür ist das Gutachten des Hamburger Weltwirtschafts Instituts (HWWI). In diesem Gutachten prognostizieren die Autoren nach einigen Jahren Stagnation wieder einen Anstieg der Wirtschaft zwischen 1,0 und 2,2 Prozent. In diesem Wirtschaftsgutachten wird aber gleichzeitig darauf hingewiesen, dass eine Prognose der wirtschaftlichen Entwicklung aufgrund der Verwerfungen durch die Wirtschafts- und Finanzkrise ganz erheblichen Unsicherheiten unterworfen ist. In der Diskussion wurde daher gefordert die Planungen so lange auszusetzen, bis mittelfristig wieder absehbar ist, wie sich die Entwicklung fortsetzen wird. Die Ölpreise sind gemäß dem Wirtschaftsgutachten eine weitere deutliche Unsicherheit. Bei einem Anziehen der Wirtschaft würde dieser wohl wieder erheblich ansteigen. Rund 28 Prozent der Ticketpreise, so kann man einer Veröffentlichung der Lufthansa entnehmen, würden vom Ölpreis bestimmt, ergänzte Raschel. Vor allem bei der Finanzierung der Startbahn und dem Satellitenterminal, insgesamt eine Summe von rund 2 bis 3 Milliarden Euro, sahen die Teilnehmer große Fragezeichen. Gemäß dem letzten veröffentlichten Geschäftsbericht der Flughafen München Gesellschaft aus dem Boomjahr 2008 sind darin Verbindlichkeiten von 1,799 Milliarden Euro sowie die Restschulden am Darlehen für den Bau des Münchner Flughafens von 491 Millionen ausgewiesen. Ob auch hier bei der Finanzierung des Flughafenausbaus der Steuerzahler die Finanzierung übernehmen muss? Im Weiteren wurden auch die Lärmprognosen besprochen, die vor allem für Niedererlbach (Abflug) und für die Ortsteile Thann/Vatersdorf (Landeverkehr) deutlich zunehmenden Fluglärm prognostizieren. Abschließend berichtete Raschel auch über eine Veröffentlichung vom März über den Londoner Flughafen Heathrow, bei dem derzeit ebenfalls eine Dritte Startbahn geplant sei. Demnach unterstütze das oberste Londoner Gericht die Argumente der Ausbaugegner, dass die Klimaschutzziele mit dem zusätzlichen erzeugten Flugverkehr keinesfalls mehr einhaltbar wären. Diese Einsicht wünschten sich die Teilnehmer des BI-Treffens auch von der Bayerischen Staatsregierung. (Verf.: G. Raschel) |
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"Mit den kostspieligen Planungen und unsinnigen Wachstumseuphorien muß jetzt endlich Schluß sein" wußte so mancher beim ersten Infostand am Samstag, 15.05.2010. Viele kamen zum Unterschreiben und bekräftigten ihre Ablehnung der Dritten Startbahn. Im Einzelnen werden auf dem Einwendungsschreiben der Bürgerinitiative folgende Argumente aufgeführt: BI Buch am Erlbach Mustereinwendung herunterladen
An die Verkehrsflughafen München; Gegen die Planung erhebe ich folgende neue Einwände: Gesundheit: In der aktuellen Greiser-Studie (Flughafen Köln/Bonn) werden repräsentativ die verheerenden gesundheitlichen Auswirkungen durch Fluglärm nachgewiesen. Die Daten dieser Studie erlauben laut Prof. Dr. Greiser auch, Krankheitsfälle an anderen Flughäfen, wie auch München, vorauszusagen. Demnach berechnete er im Voraus, dass etwa zehn Jahre nach dem Ausbau von Berlin-Schönefeld zum Großflughafen sich die dort umliegenden Krankenhäuser auf rund 5.000 zusätzliche Patienten mit Herz- und Kreislauf-Krankheiten einstellen müssen, darunter rund 1.350 Menschen mit einem Schlaganfall! Eine jahrelange landesweite Studie der Landesärztekammer Hessen belegt, dass sich aufgrund der Kerosinrückstände die Todesfälle aufgrund bestimmter Krankheiten und vor allem Krebsfälle in der vom FRAPORT im Landeanflug direkt überflogenen Stadt Offenbach im Vergleich zum übrigen Hessen eindeutig erhöht haben. Das alles kommt mit einer 3. Startbahn auch auf uns zu. Die mit der Dritten Bahn geplante Zunahme der Flugbewegungen über bewohntem Gebiet ist ein Generalangriff auf die Gesundheit der betroffenen Menschen in unserer Region. Auf diese Studien wurde überhaupt nicht eingegangen.
Fluglärm: Auch die Neuberechnung der Fluglärmzonen basiert auf angenommenen, nicht amtlich festgelegten Flugrouten. Im Raum Freising und im gesamten Umland werden schon heute die festgelegten Abflugrouten nicht eingehalten. Solange nicht die tatsächlichen An- und Abflugsrouten den Berechnungen zugrunde gelegt werden, bleiben diese Berechnungen grob falsch und dienen ausschließlich dazu, Ansprüche auf aktive und passive Lärmminderung zu vermeiden. Download:
Ergänzende Unterlagen
Bedarf: Das HWWI-Wirtschaftsgutachten stellt als Ergebnis vor, dass die wirtschaftliche Entwicklung von 2008 erst wieder in etwa 5 Jahren erreicht wird und anschließend ein jährliches lineares Wachstum von 1 bis 2,2 Prozent stattfinden wird. Gleichzeitig schränken die Verfasser des Gutachtens ihre Prognose mit dem Hinweis ein, dass ökonomische Prognosen über längere Zeiträume generell sehr unsicher sind, insbesondere nach den Turbulenzen der Wirtschafts- und Finanzkrise. Daher sind die Ergebnisse keine sichere Basis für die Bedarfsplanung. Für die nächsten Jahre reichen die beiden vorhandenen Bahnen jedenfalls aus, um den Bedarf zu decken. Erst wenn in einigen Jahren die Zunahme tatsächlich wieder längerfristig ansteigen sollte, kann gegebenenfalls neu überlegt werden, ob eine Dritte Start- und Landebahn wirklich notwendig ist. Download: Hamburger Weltwirtschafts Institut: Wirtschaftsgutachten (Januar 2010) Download: Intraplan: Ergänzende Luftverkehrsprognose 2010 bis 2025
Finanzierung: Der hohe Schuldenstand der FMG (siehe Geschäftsbericht 2008) lässt nicht vermuten, dass die Dritte Startbahn aus eigenen Mitteln finanziert werden kann. Vielmehr werden die Hauptlasten wieder dem Steuerzahler aufgebürdet. Gerade in einer Zeit extremer staatlicher Neuverschuldung und substanzieller Ausgabenkürzungen in den öffentlichen Haushalten müssen öffentliche Risikoinvestitionen vermieden werden. Bewusstsein für Nachhaltigkeit und politische Vernunft gebieten die Rückstellung solcher Projekte. Ich protestiere gegen die Verschleuderung unserer Steuergelder. Sonst wird eine 3. Startbahn ein größeres Millionengrab als es der Transrapid geworden wäre. Download: FMG - Geschäftsbericht 2008 Download: FMG - Geschäftsbericht 2007
Klimaschutzziele: Die Bundesregierung will dem Klimaschutz beim Ausbau des Flughafensystems in Deutschland Rechnung tragen (Flughafenkonzept 2009 der Bundesregierung). Anspruch und Wirklichkeit würden beim Bau einer 3. Start- und Landebahn in einen deutlichen Widerspruch geraten. Das oberste Gericht in London hat kürzlich entschieden, dass die Pläne für eine 3. Startbahn am Großflughafen Heathrow mit den Klimaschutzzielen der britischen Regierung unvereinbar sind. In dem 2008 erlassenen "Climate Change Act" verpflichtet sich Großbritannien, die CO²-Emissionen bis 2050 um 80% zu senken. Dies sei nicht vereinbar mit etwa 200.000 zusätzlichen Flügen einer neuen Startbahn. Dem schließe ich mich für München an. Download: Flughafenkonzept der Bundesregierung 2009 Download: Bund Naturschutz/Wuppertal institut: Luftverkehrsstudie 2007 - Im Steigflug in die Klimakatastrophe Download: Greenpeace Pressemitteilung 29.03.2010: Flughafen London Heathrow - Dritte Startbahn nicht vereinbar mit Klimaschutzziele
Erörterung: Ich erwarte, dass die Regierung von Oberbayern - Luftamt Süd - eine Erörterung der Einwendungen zu den ergänzenden Unterlagen der FMG durchführt, damit ich meine Einwendungen gegebenenfalls persönlich präzisieren kann. (Verf.: G. Raschel, M. Schachtl)
Weitere Informationen: www.keine-startbahn3.de Internetseite des Aktionsbündnis AufgeMUCkt
Leitfaden für die Einwendungen zu den Ergänzenden Unterlagen |
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München. Die ersten 9000 Einwendungen wurden am Mittwoch, 26. Mai 2010 bei einem Pressetermin bei der Regierung von Oberbayern abgegeben. Zu dem Termin fanden sich Vertreter der Bürgerinitiativen und des Bund Naturschutzes ein. Franz Lutz, zuständiger Bereichsleiter bei der Regierung für Wirtschaft und Verkehr nahm die in Körben gestapelten Schriftstücke entgegen. Viele Einwendungen, vor allem aus den betroffenen Gemeinden im Umland des Flughafens waren aber noch nicht dabei. Insgesamt rechneten die Startbahngegner vorsichtig mit etwa 20.000 Einwendungen. Bei der Regierung hatten sich am Vorabend schon 5.000 Einwendungen angesammelt. Sehr erfreut äußerten sich der Landtagsabgeordnete Dr. Christian Magerl und der Freisinger Stadtdirektor Gerhard Koch über die zahlreich eingegangenen Einwendungen. Bei der Regierung von Oberbayern wollte man sich hingegen nicht zu dem Fortgang, zur Dauer oder über den Ausgang des Verfahrens äußern. Für Franz Lutz stehe aber fest, dass viel Arbeit auf seine Behörde zukommen wird. (Verf.: G. Raschel)
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Buch. "Der Widerstand ist ungebrochen" titelte das Freisinger Tagblatt in der Ausgabe vom Freitag, 2. Juli 2010. Zu den teilweise überarbeiteten Unterlagen bezüglich des geplanten Flughafenausbaus, unter anderem auch mit der umstrittenen Dritten Startbahn, hatten bis zum Fristende am 26. Mai 2010 genau 23.524 Bürger, Verbände und Kommunen die Gelegenheit genutzt, ihre Einwände erneut zu Papier zu bringen. Dies ist ein Rekordergebnis, dass in den zur Verfügung stehenden 5 Wochen der Einwendungsfrist so viele Menschen erneut zur Teilnahme mobilisiert werden konnten. Bei der ersten Einwendung vor rund zwei Jahren wurden knapp 60.000 Einwendungen bei der Regierung von Oberbayern abgegeben. In Buch am Erlbach konnten insgesamt 231 Einwendungen gesammelt werden. Die Bürger hatten an zwei Infoständen am Samstag, 15. Mai und am Samstag, 22. Mai 2010 die Gelegenheit zum Unterzeichnen oder konnten ihre Einwendung auch in der Gemeindeverwaltung abgeben. Vor zwei Jahren bei der ersten Einwendungsfrist wurden in Buch am Erlbach 457 Einwendungen abgegeben. (Verf.: G. Raschel) |
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Buch/Freising. Das Gleichnis Jesu vom barmherzigen Samariter und die Geschichte vom Turmbau zu Babel hörten die Teilnehmer am Schweigemarsch "Lichterzeichen - Zwei Bahnen reichen". Rund 400 Menschen fanden sich am Sonntag, 25. Juli 2010 in Freising ein, um von der Christi-Himmelfahrtskirche zum Freisinger Marienplatz zu marschieren. Bei der Aussendung der Teilnehmer in der Freisinger Christi-Himmelfahrtskirche befasste sich der frühere evangelische Dekan Wolfgang Deutsch mit dem Gleichnis vom barmherzigen Samariter. Die Räuber wollen vom Überfallenen "das Beste", der Barmherzige Samariter will für den Überfallenen "das Beste". Man müsse daher genau zuhören, wenn Menschen sagen, man wolle ja nur "das Beste". Pater Peter Hinsen ging in seiner Andacht auf die Geschichte vom Turmbau zu Babel ein, die auch heute noch immer aktuell sei. "Immer höher hinaus" sei auch das Kennzeichen des geplanten Baus der Dritten Startbahn. Wie in der biblischen Geschichte auch, gebe es aber immer auch Menschen, die dieses Turmbaudenken gewaltig durcheinander wirbeln würden. Es deute jedoch immer mehr darauf hin, so der Pater, dass das Projekt letztlich an den finanziellen Mitteln scheitern werde. Der Turmbau zu Babel aus dem Buch Genesis sei aber nicht am Geld gescheitert, sondern an der Moral: "So etwas tut man einfach nicht, auch wenn man das Geld für zehn Startbahnen hätte". Man dürfe nicht dem Götzen Mammon in die Hände laufen, forderte Hinsen eindringlich.
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Der Geschäftsführer der Flughafen München GmbH Dr. Michael Kerkloh wird nicht müde für die Dritte Startbahn zu werben. Entscheidend für die Notwendigkeit einer weiteren Piste ist aus meiner Sicht aber nicht die Anzahl der Fluggäste, sondern vor allem die Anzahl der Starts und Landungen. Im Boomjahr 2008 beförderte der Airport in München 34 Millionen Fluggäste, 2010 will man diese Zahl wieder erreichen. 90 Flugbewegungen in der pro Stunde können mit dem Zwei-Bahnensystem maximal bewältigt werden. In Spitzenzeiten, so verkünden die Verantwortlichen am Münchner Flughafen, sei die Nachfrage der Fluggesellschaften bereits heute gelegentlich höher. Gemäß den aktuellen Prognosen zur Flughafenentwicklung sollen im Jahr 2025 rund 57 Millionen Passagiere den Münchner Airport benutzen. Dies sei aber nur mit 120 Flugbewegungen pro Stunde möglich. Damit wird begründet, dass die Dritte Startbahn benötigt wird. Doch so einfach ist die Sache nicht. Wenn man den Flughafen Frankfurt vergleicht, dann kann man nachlesen, dass dieser derzeit höchstens 81 Flugbewegungen in der Stunde leisten kann. Dabei wurden im Jahr 2008 auf dem Rhein-Main-Flughafen 53,4 Millionen Fluggäste befördert. Was ist die Ursache für den Unterschied? Nun, die in München tätigen Fluggesellschaften setzen offensichtlich deutlich kleinere Flugzeuge ein. Würde man ähnlich große Flugzeuge benutzen wie in Frankfurt, könnte man in München bei gleicher Anzahl von Flugbewegungen erheblich mehr Passagiere transportieren und dies ohne Dritte Startbahn. In diesem Zusammenhang sind die Zahlen ganz interessant, die belegen, dass die Fluggesellschaften in München tatsächlich beginnen, größere Flugzeuge einzusetzen. Während im Juli 2008 mit 38.003 Flugbewegungen 3,17 Millionen Passagiere transportiert wurden, sind im Juli diesen Jahres 3,38 Millionen Passagiere mit 36.081 Flugbewegungen zu ihren Zielen gebracht worden. Mit dem Drehkreuzkonzept am Münchner Flughafen sollen die Passagiere zu möglichst vielen Zielen in möglichst kurzer Zeit umsteigen können. Dies ist zwar attraktiv, verlangt aber auch eine sehr aufwändige Infrastruktur am Airport. Und es funktioniert nur, wenn die Passagiere bereit sind hohe Ticketpreise zu bezahlen. Genau das ist aber immer weniger der Fall. Die Preise sind aufgrund der Wirtschaftskrise und der zunehmenden Billigkonkurrenz im Sinkflug. Damit wird es an Drehkreuzen für die Fluggesellschaften immer schwerer vor allem mit Kurzstreckenverbindungen (= Zubringerflüge) Geld zu verdienen. Der sich abzeichnende Trend - mehr Direktverbindungen, weniger Umsteigerverkehr und größere Flugzeuge - dürfte sich daher weiter fortsetzen. Die Dritte Startbahn, so scheint es mir, soll ein Problem lösen, das es auf mittlere Sicht sehr wahrscheinlich gar nicht mehr geben wird. (Verf.: G. Raschel) |
Internet-Seite erstellt: | 04.09.2007 | Internet-Seite aktualisiert: | von | G. Raschel |